左遷至藍關示姪孫湘
Han Yu 韓愈 (768–824)
一封朝奏九重天,夕貶潮州路八千。
欲為聖朝除弊事,肯將衰朽惜殘年。
雲橫秦嶺家何在,雪擁藍關馬不前。
知汝遠來應有意,好收吾骨瘴江邊。
Elegie Richard Wilhelm (1873–1930)
— in: Wilhelm, Richard. Chinesische Wintergedichte. Qingdao: ohne Verlag, 1920. p. 21.
— in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 93.
— in: Gundert, Wilhelm. Lyrik des Ostens. München: Carl Hanser Verlag, 1952. p. 325.
Morgens trat ich bei Hof entgegen den falschen Gesellen,
Ehe der Abend sich naht, war ich zur Wildnis verbannt.
Pflicht ist männlicher Kampf mit allem Gemeinen und Schlechten,
Mag der gebrechliche Leib fallen, was liegt mir daran!
Wolken decken die Gipfel, wie ferne die Heimat im Dunkel!
Schnee versperret den Pfad, scheuend versagt mir das Pferd.
Fernher kommst du, mein Freund, ich weiß, warum du gekommen:
Bricht mir müde das Herz, sammle am Fluß mein Gebein.
— in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 93.
— in: Gundert, Wilhelm. Lyrik des Ostens. München: Carl Hanser Verlag, 1952. p. 325.
Degradiert komme ich auf meiner Reise in die Verbannung nach Lan-t'ien-kuan, wo ich dieses Gedicht Han Hsiang, dem Enkel meines Bruders, zeige Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 276f.
Morgens hatte ich eine Bittschrift beim Kaiserpalaste eingereicht,
Abends wurde ich schon nach dem 8000 Meilen weiten Ch'ao-chou-fu verbannt.
Im Interesse meines erlauchten Kaisers wollte ich der Korruption ein Ende machen;
Wie hätte ich da trotz meiner Hinfälligkeit auf den Rest meiner Lebensjahre Rücksicht nehmen können?
Wolken verdecken die Berge von Ch'in (Shensi), und wo erst befindet sich meine Heimat?
Schnee füllt den Lan-kuan-Pass, und mein Pferd kann nicht vorwärts kommen.
Ich weiss dass Du von weit her gekommen bist, dies dürfte eine bestimmte Bedeutung besitzen.
Ich glaube Du willst mich begleiten, um einmal am Ufer des miasmenreichen Hanflusses (in Ch'ao-chou-fu) meine Knochen zu sammeln und in unsere Heimat zu bringen.