王昭君二首(時年十七)
Bai Juyi 白居易 (772–846)
滿面胡沙滿鬢風,眉銷殘黛臉銷紅。
愁苦辛勤憔悴盡,如今卻似畫圖中。
漢使卻回憑寄語,黃金何日贖蛾眉。
君王若問妾顏色,莫道不知宮裏時。
Wang Chao Chün Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 328f.
a) Auf ihrem ganzen Antlitz liegt mongolischer Staub, in ihren Schläfenhaaren spielt der Wind (der Wüste).
Ihre Augenbrauen haben den Rest von Tusche verloren, die rote Schminke ihrer Wangen ist verschwunden.
Infolge Kummers und Ermüdung sind ihre Züge von Falten und Runzeln bedeckt.
Jetzt erst sieht sie jenem hässlichen Bilde ähnlich, das einst Mao Yen-shou (der bestechliche Haremsmaler, B.D. No. 1506) von ihr gemalt hat.
b) Wang Chao Chün beauftragt den nach China zurückkehrenden chinesischen Gesandten mit folgender Botschaft:
Frage den Kaiser, wann er mit Gold mich aus der Fremde auslösen wird.
Und wenn der Kaiser sich nach meinem Aussehen erkundigt,
Sage ja nicht, ich sei jetzt nicht mehr so schön wie einst zur Zeit meines Aufenthalts im kaiserlichen Harem.