晝月
Han Yu 韓愈 (768–824)
玉碗不磨著泥土,青天孔出白石補。 兔入臼藏蛙縮肚,桂樹枯株女閉戶。 陰為陽羞固自古,嗟汝下民或敢侮,戲嘲盜視汝目瞽。
Der bei Tage sichtbare Mond Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 296f.
Er sieht aus wie ein ungeputzter Jadebecher, auf dem sich Schmutz angesetzt hat. Es ist wie wenn ein Loch im blauen Himmel durch einen weissen Stein ausgefüllt wäre. Der weisse Hase hat sich tief in den Mond zurückgezogen, die Weisse ist daher verborgen; und auch die (dreibeinige) Mondkröte hat ihren weissen Bauch eingezogen. Der Cassia-Baum (im Monde) ist wie verdorrt (blüht nicht mehr), und die Mond-fee Ch'ang O hält die Pforte ihres Palastes geschlossen. Von jeher war es so, dass das Yin-prinzip (hier der bei Tage sichtbare Mond) sich vor dem Yang-prinzip (Sonne) schämen musste. Seid aber vorsichtig, Ihr Leute aus dem Volke, dass nicht Einer von Euch es wagt, über den Mond zu spotten. Wer ihn auslacht oder verstohlen (geringschätzig) anblickt, wird mit Blindheit geschlagen.