貞女峽
Han Yu 韓愈 (768–824)
江盤峽束春湍豪,風雷戰鬥魚龍逃。 懸流轟轟射水府,一瀉百里翻雲濤。 漂船擺石萬瓦裂,咫尺性命輕鴻毛。
Die Schlucht der Jungfrau (in Honan) Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 72.
Durch die enge Schlucht des gewundenen Stromes stürzen die im Frühjahr mächtigen Wassermassen. Donner und Wind kämpfen mit einander (Legge, Iking 424/11), es flüchten sich Fische und Drachen. Der Wasserfall stürzt mit gewaltigem Getöse tief hinab bis in die Residenz des Flussgottes (Wen-hsüan 12/6). Hundert Meilen weit ist die ganze Schlucht nur ein Durcheinander von Wolken und Wogen. Das über die Wellen dahinschiessende Schiff und die fortgeschleuderten Steine machen einen betäubenden Lärm, wie wenn tausend Ziegel zerschellten. Das dort jeden Augenblick gefährdete Leben ist nicht höher einzuschätzen als eine Eiderdune.