春曉
Meng Haoran 孟浩然 (ca. 689–740)
春眠不覺曉,處處聞啼鳥。
夜來風雨聲,花落知多少。
Morgenrot im Frühling Max Geilinger (1884–1948)
— in: Geilinger, Max. Chinesische Gedichte in Vierzeilern aus der Tang-Zeit 唐人絕句百首. Mit 6 Reproduktionen alter Gemälde aus dem kaiserlichen Palast zu Peking auf Tafeln und 20 Wiedergaben von Original-Pinselzeichnungen von Richard Hadl. Zürich: Rascher Verlag, 1944. p. 119.
Im Frühlingsschlaf verträumst du leicht das Frühlicht,
So sehr ein Singen aufklingt aus den Zweigen.
Bei Nacht, im Winde, beim Geperl des Regens,
Wie viele Blüten sanken ungesehn!
Am frühen Frühlingstage Vincenz Hundhausen (1878–1955)
— in: Hundhausen, Vincenz. Chinesische Dichter in deutscher Sprache. Peking, Leipzig: Pekinger Verlag, 1926. p. 27.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 78.
Ein Frühlingsmorgen kühl und früh!
Ich schlummere noch und träume.
Der Vogellieder Melodie
Füllt rings schon alle Bäume.
Ein anderes Lied klang in der Nacht
Von Wind und Regengüssen,
Und viele Blüten sanken sacht
Und haben sterben müssen.
— in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 78.