Zhao yang zhi fu 招楊之罘

by Han Yu 韓愈 (768–824)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 340.3808.

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  • Erwin von Zach (1872–1942): Ich lade meinen Freund Chih Fou ein, wieder zu mir zurückzukehren
    Wenn eine Zypresse zwischen zwei Felsen wächst, wird sie selbst in zehntausend Jahren nicht hoch. Wenn ein wildes Pferd an die Menschen nicht gewohnt ist, lässt es sich nur schwer vor den Wagen spannen. Wird aber die Zypresse nach ebener Erde versetzt oder wird das Pferd im Stalle festgebunden, Dann sind die Gedanken des Pferdes natürlich traurig, und die Zypresse sieht aus, wie wenn ihre Wurzeln verletzt wären. Doch selbst wenn dies der Fall ist, die Zypresse stirbt nicht, und es kommt der Tag, wo sie eine Höhe von hundert Klafter erreicht. Auch das Pferd freut sich wieder, nachdem einmal sein Kummer geschwunden ist, und unterwirft sich bald gerne dem Drucke des Sattels und Zaumzeuges. - Mein Freund Chih Fou kam aus den südlichen Bergen, und da seine literarischen Erzeugnisse mich überraschten, Brachte ich ihn in mein Yamên und liess ihn studieren; doch täglich vernahm ich seine Bitte, nach den Bergen zurückkehren zu dürfen. Da liess ich Chih Fou heimkehren; ob ihm damit gedient war, kann man aus obigem Vergleich mit Zypressen und Pferden beurteilen (d.h. wenn er geblieben wäre, wäre er ein tüchtiger Gelehrter geworden). Die Idee Chih Fou's mich zu verlassen, findet natürlich in jenem Gleichnis kein Gegenstück. - Seitdem Chih Fou nach seinen Bergen zurückgekehrt ist, gehe ich gedankenvoll und traurig im Hause herum. Seitdem er mich verlassen hat, sollte er etwa meiner nicht mehr gedenken? (In Erwartung seiner Rückkehr) richte ich nun seine Wohnung im Yamên schön her und leite Wasser aus dem nahen Bambushain heran. Da Lärm diesen Ort nicht erreicht, wodurch unterscheidet er sich von einem Aufenthalt in den Bergen? Auch will ich ihm die Bücher der hundert Schulen (als geistige Nahrung) vorsetzen, und beim Essen soll es Fleisch und Fisch geben. Die früheren Herrscher haben uns manches literarische Werk hinterlassen, und fühle ich mich wirklich fähig ihr Werk fortzusetzen (d.h. ich bin nicht der schlechteste Lehrer). Das Liki (II, 36) nennt den Allein Studierenden beschränkten Geistes, und das Iking (Legge, pg. 108/6) preist den, der nach kurzer Entfernung wieder reuevoll zurückkehrt. Ich habe diese Verse gedichtet, um Chih Fou zurückzurufen, da ich morgens und abends nach ihm hungre und durste.

    in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 122f.

柏生兩石間,萬歲終不大。 野馬不識人,難以駕車蓋。 柏移就平地,馬羈入廄中。 馬思自由悲,柏有傷根容。 傷根柏不死,千丈日以至。 馬悲罷還樂,振迅矜鞍轡。 之罘南山來,文字得我驚。 館置使讀書,日有求歸聲。 我令之罘歸,失得柏與馬。 之罘別我去,計出柏馬下。 我自之罘歸,入門思而悲。 之罘別我去,能不思我為。 灑掃縣中居,引水經竹間。 囂譁所不及,何異山中閑。 前陳百家書,食有肉與魚。 先王遺文章,綴緝實在余。 禮稱獨學陋,易貴不遠復。 作詩招之罘,晨夕抱飢渴。