同韓侍郎遊鄭家池吟詩小飲
Bai Juyi 白居易 (772–846)
野艇容三人,晚池流浼浼。 悠然依櫂坐,水思如江海。 宿雨洗沙塵,晴風蕩煙靄。 殘陽上竹樹,枝葉生光彩。 我本偶然來,景物如相待。 白鷗驚不起,綠芡行堪采。 齒髮雖已衰,性靈未云改。 逢詩遇杯酒,尚有心情在。
Zusammen mit Ministerialsekretär Han besuche ich den See der Chêng-Familie, wir dichten Verse und trinken ein wenig Wein Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 324.
Das einfache Boot fasst gerade uns drei Freunde; abends sind die Wellen des Sees leicht gekräuselt. Müssig sitzen wir über unsere Ruder gelehnt und glauben auf dem Meere oder dem grossen Strome zu treiben. Der nächtliche Regen hat allen Staub und Schmutz weggewaschen, ein reiner Wind hat sämtliche Nebel verjagt. Die letzten Strahlen der sinkenden Sonne klettern Bambusse und Bäume hinauf, Zweige und Blätter spiegeln ihren Glanz. Zufällig bin ich hierher gekommen, als ob die schöne Landschaft auf mich gewartet hätte. Weisse Möven sind zwar überrascht, weichen aber nicht, Euryale-Lilien schwimmen auf dem Wasser, bereit zum Pflücken. Obwohl ich schon alt und verfallen bin, hat meine dichterische Begeisterung mich noch nicht verlassen. Wenn ich beim Weinbecher Gedichte höre, kommt mir selbst immer noch die Freude am Dichten.