與張十八同效阮步兵一日復一夕
Han Yu 韓愈 (768–824)
一日復一日,一朝復一朝。
祗見有不如,不見有所超。
食作前日味,事作前日調。
不知久不死,憫憫尚誰要。
富貴自縶拘,貧賤亦煎焦。
俯仰未得所,一世已解鑣。
譬如籠中鶴,六翮無所搖。
譬如兔得蹄,安用東西跳。
還看古人書,復舉前人瓢。
未知所究竟,且作新詩謠。
Gleichzeitig mit Chang Chi (18. seines Clanes) ahme ich das Gedicht des Yüan Chi (Kommandanten der im Kaiserpark stationierten Truppen) nach: Ein Tag und wieder eine Nacht (sind vorübergegangen) Erwin von Zach (1872–1942)
— in: Zach, Erwin von. Hightower, James Robert (ed.). Han-Yü's poetische Werke, Harvard-Yenching Institute studies. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1952. p. 193f.
Ein Tag und wieder ein Tag, ein Morgen und wieder ein Morgen sind vorübergegangen.
Ich sehe nur, wie sie immer schlechter werden, und sehe nicht, wenn ein Tag besser ist als ein anderer.
Das Essen hat denselben Geschmack wie am vorigen Tage, die Arbeit zeigt dasselbe Einerlei wie gestern.
Ich weiss nicht, warum ich nicht schon längst gestorben bin. Ach, wen könnte man in dieser trostlosen Lage noch um Hilfe bitten?
Die Reichen und Angesehenen legen sich (durch ihre Stellung) selbst Fesseln an, die Armen und Amtlosen sind auch wie versengt (durch ihre Not).
Wohin immer ich blicke, sehe ich niemanden, der mit seinem Loos zufrieden wäre; mein ganzes Leben ist nutzlos wie ein Pferd, dem man das Zaumzeug abgenommen hat.
Ich bin wie der Kranich im Käfig, der seine sechs Schwungfedern nicht mehr bewegen kann.
Ich bin wie der im Netze gefangene Hase, wie könnte dieser noch nach rechts oder links springen?
Es bleibt mir also nichts anderes übrig als wieder in den Büchern der Alten zu lesen und den Flaschenkürbis zum Trunke zu heben, wie es unsere Vorfahren getan haben (Legge I, 188).
Noch weiss ich nicht, wie es schliesslich werden wird. Ich will daher einstweilen dieses neue Lied singen.